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20. April 2009

OWB Converter nach ODI

Wer die DOAG News liest, dem ist vielleicht die Anzeige der ID&T, IT-Beratungs- und Servicegesellschaft, mit Sitz in Mailand aufgefallen. Dort hat man einen OWB2ODI Converter entwickelt.

Nun frag ich mich, wozu brauche ich so ein Tool? Der OWB und der ODI sind beides gute Produkte und Oracles Roadmap zeigt den Weg auf, wie aus diesen zwei Produkten einmal ein neues Produkt werden soll.
Warum sollte also ein Anwender seine Prozesse vom OWB mittels dieses Converters auf den ODI bringen, wenn in ein paar Jahren diese Zusammenführung quasi automatisch erfolgt? Diese doppelte Migration macht für einen OWB Anwender einfach keinen Sinn!

Der Hersteller spricht von ‚semi automatic conversion‘. Was meiner Meinung bedeutet, dass es bei sehr einfachen OWB Projekten einigermaßen klappen kann. Je komplexer dann die Mappings werden, um so größer wird der manuellen Aufwand bei der Konvertierung sein. Das Tool wird dann nur Rumpfteile eines Mappings im ODI liefern können und diese Teile gilt es dann mühsam manuell zusammen zu führen. Keine Berücksichtigung findet bei dem Tool der gesamte Workflow, der muss im ODI komplett neu erstellt werden. Und testen muss man das neue System im ODI dann sowieso. Da liefert einem der Converter keine Hilfe.
"Ich halte das für eine "Katastrophe", weil es suggeriert OWB sein ein Auslaufmodell."
So äußerte sich Alfred Schlaucher mir gegenüber. Die Interessen sind aus seiner Sicht klar, in Frankreich und Italien hat der ODI eine größere Verbreitung als z.B. in Deutschland und
"dort agiert man massiv gegen den OWB"
Seine Empfehlung für OWB Anwender sieht so aus:
"Von den vielen OWB Installationen die ich kenne, wüsste ich gegenwärtig nicht, für wen das interessant sein sollte. Das hat auch nichts mit der künftigen Erwartung für ein gemeinsames Tool OWB/ODI zu tun.
Denn künftig (ab Version 12+) wird es ein sehr stark an das OWB-Repository angelehntes gemeinsames Repository geben. Ein heutiger OWB-Nutzer müsste dann gleich 2 mal seine Metadaten migrieren.
Für alle heutigen OWB-Nutzer empfehle ich zunächst das Release 11.2 einzusetzen. Das wird zusammen mit dem DB-Release 11.2 wahrscheinlich von LE im Julie announced und steht sicherlich zur nächsten Open World zur Verfügung.
Da ist eine Nähe zum SQL-Developer zu finden. Alle Heterogenitäts-Themen lassen sich schon heute gut lösen, sofern wir wirklich solche haben."
Dem kann ich mich nur anschließen, eine funktionsfähige OWB Anwendung einfach nur so zum ODI zum jetzigen Zeitpunkt zu migrieren halte ich für Unsinn. Die Oracle Roadmap ist in ihrer Aussage klar, es wird zu einer Verschmelzung beider Produkte kommen. Bis dahin kann jeder OWB Anwender in Ruhe seine Prozesse weiter mit dem OWB betreiben und weiter entwickeln. Wenn es dann soweit ist und es gibt nur noch ein ETL Produkt von Oracle, dann migriert er einmal (!) seine OWB Prozesse. Und ich bin sicher, dass es dann entsprechende Unterstützung durch Oracle geben wird.
Ansonsten unterstützen wir unsere Oracle Kunden natürlich auch in diesen Fragen. Wer mag, kann sich gerne an mich wenden.

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